Nie wieder ist jetzt

Gedenken

Die brutalen Pogrome vom 9. auf den 10. November markierten 1938 den grausamen Auftakt für die systematische Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden durch das nationalsozialistische Deutschland. Nie wieder darf sich so etwas wiederholen. Heute, über acht Jahrzehnte später, hat das „Nie wieder“ eine neue Relevanz bekommen und kann es bei einem reinen Gedenken und Mahnen nicht bleiben. Die blutigen Gewalttaten der Hamas-Terroristen haben vor wenigen Wochen eine Gewalteskalation im Nahen Osten ausgelöst. Mit Auswirkungen bis in unser Land, denn antisemitischer Hass wird offen auf unseren Straßen zur Schau gestellt. Jüdische Bürgerinnen und Bürger in unserem Land sind tief verunsichert und in Sorge um ihre Sicherheit.

Israel- und Judenfeindlichkeit dürfen keinen Raum einnehmen und unsere Gesellschaft nicht polarisieren. Gerade im Bewusstsein der deutschen Geschichte und der Verantwortung für die Shoa müssen wir klarmachen, dass die Sicherheit von Jüdinnen und Juden in unserem Land ist nicht verhandelbar ist, wie auch der Staat Israel nicht verhandelbar ist. Dafür müssen wir gemeinsam eintreten und in den Dialog treten. Es geht dabei nicht darum, Religionen zu bewerten, gegeneinander auszuspielen oder Gruppen unter Generalverdacht zu stellen. Es geht um ein gesellschaftliches Bekenntnis, dass wir hier in Deutschland alle zusammen in Frieden miteinander leben wollen.

Das haben wir heute im Landtag in unserer Gedenkstunde und mit unserem Antrag „Jüdisches Leben in Niedersachsen schützen – Antisemitismus konsequent vorbeugen und bekämpfen!“ deutlich gemacht.
Immacolata Glosemeyer, MdL aus Wolfsburg und Julia Retzlaff, MdL im Plenarsaal des Niedersächsischen Landtages vor Blumenschmuck anlässlich des Gedenktages
Gedenkstunde an die Pogrome vom 9. November 1938